Zamieszanie wokół podróbki

wochenblatt.pl 1 tydzień temu
Zdjęcie: Die PKP Cargo S.A. hat erklärt, dass ein Liquidation des Unternehmens oder Versuche zur Übernehmen seiner Vermögenswerte durch ausländisches Kapital nich in Frage kommen. Foto: Andrzej Andre Majka/Wik


Ein „Mann, der eine Weste mit dem DB-Logo mit deutschem Akzent trug“, erschien in der Halle der CTON Lublin und „fragte, ob er Fotos von der Reparaturhalle und von den Lokomotiven machen dürfe“. „Er fuhr einen Volkswagen Passat mit deutschem Kennzeichen“. So beschrieb der stellvertretende Leiter der Wartungsabteilung in Lublin die Situation ausführlich in seinem Memo.

Die PKP Cargo S.A. hat erklärt, dass ein Liquidation des Unternehmens oder Versuche zur Übernehmen seiner Vermögenswerte durch ausländisches Kapital nich in Frage kommen.
Foto: Andrzej Andre Majka/Wikipedia, CC BY-SA 4.0

Das Memo war an den Direktor des östlichen Werks der PKP-Cargo gerichtet und wurde später einem Journalisten des Fernsehsenders Telewizja Republika zur Verfügung gestellt. Es wurde schnell von rechtsgerichteten Medien und prominenten Politikern aufgegriffen, darunter dem ehemaligen polnischen Premierminister Mateusz Morawiecki. „Dieser Kerl wurde wahrscheinlich auch von der vorherigen Leitung eingeladen“, schrieb Mateusz Morawiecki auf X und Facebook und teilte das Memo. Michał Woś, Abgeordneter des Souveränen Polen und ehemaliger Staatssekretär im Justizministerium, ging in seinen Schlussfolgerungen sogar noch weiter und teilte mit: „Es ist anstößig, wenn die Leiche noch nicht abgekühlt ist, und der Nachlass wird schon auseinandergenommen.” PKP-Cargo befindet sich in der Tat in großen finanziellen Schwierigkeiten und hat die Sanierung des Unternehmens sowie die Entlassung von etwa 4.000 Mitarbeitern angekündigt. Doch Sanierung bedeutet nicht Verkauf, versichert das Management. Die polnische Deutsche-Welle-Redaktion hat die Deutsche Bahn (DB) in Berlin um eine Stellungnahme gebeten, ob sie beabsichtigt, die PKP-Cargo oder deren Vermögenswerte zu übernehmen. Und ob man einen Vertreter nach Lublin geschickt hat, um die Lokomotiven zu fotografieren…

Deutsche Bahn: „Das ist Unsinn“

Der Pressesprecher ist überrascht! Schließlich schickt er eine Antwort: „Die DB-Cargo konzentriert sich auf ihre eigene Transformation. Es geht um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Einfachere Strukturen sollen die Profitabilität sichern. Firmenübernahmen stehen nicht auf unserer Agenda, und einen Mitarbeiter zu schicken, um die Lokomotiven eines polnischen Unternehmens zu fotografieren, ist Unsinn. Als Güterbahn kennen wir die Ausstattung der Bahnindustrie in Europa sehr genau“, erwiderte der Sprecher der Deutschen Bahn. Inoffiziell hat die Deutsche Welle erfahren, dass sich die Deutsche Bahn nicht weiter zu dem Fall äußern will, weil die Geschichte so absurd ist, dass ein Ernstnehmen nur zu weiteren Fakes führen könnte. An dieser Stelle sei angemerkt, dass die DB-Cargo das größte Güterverkehrsunternehmen in der Europäischen Union ist. Sie verfügt über rund 9.000 Lokomotiven und mehr als 80.000 Güterwaggons und hat zahlreiche Tochtergesellschaften, auch in Polen. Wie die PKP-Cargo und viele andere europäische Transportunternehmen hat auch die DB-Cargo Polen finanzielle Probleme. Dies ist eine Folge der Wirtschaftskrise und des Ausbruchs des Krieges in der Ukraine, der zu einem Rückgang des Schienenverkehrs in ganz Europa geführt hat. In dieser Situation versuchen die Unternehmen zu überleben und ihre Verluste zu verringern, anstatt andere Unternehmen mit finanziellen Problemen zu kaufen. Die Geschichte veranlasste die Medien, auf beliebten deutschen Verkaufsplattformen zu prüfen, ob es möglich ist, eine Weste der Deutschen Bahn zu kaufen. Es stellte sich heraus, dass es problemlos möglich ist, eine solche Weste aus verschiedenen Jahren und von verschiedenen Mitarbeitergruppen – Bordpersonal, Schaffner, Techniker u. a. – zu Preisen ab einem Dutzend Euro zu kaufen.

PKP-Cargo dementiert

Hinzugefügt sei, dass dies ein beliebter Artikel unter deutschen Eisenbahnliebhabern ist – zusammen mit Modelleisenbahnen, Tassen, Landkarten, alten Bahnfahrkarten und anderen Gadgets. Im Gegensatz zur Deutschen Bahn, die es vorzieht, das Thema zu ignorieren, reagierte die polnische PKP-Cargo scharf. „Die vom Direktor des östlichen Werks des Unternehmens in Lublin verbreiteten und vor ausgewählten Medien wiedergegebenen Informationen über den Besuch eines Vertreters der Deutschen Bahn, der angeblich eine ,Bestandsaufnahme’ der beschlagnahmten Vermögenswerte des Unternehmens vornehmen wollte, sind unwahr”, erklärte das Unternehmen. „Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass die Verbreitung unwahrer und für die PKP-CARGO S.A. schädlicher Informationen über die angebliche Liquidation der Gesellschaft oder über Versuche, ihr Vermögen durch ausländisches Kapital zu übernehmen, von der Rechtsabteilung der PKP-CARGO S.A. mit Entschiedenheit geahndet wird“, heißt es in der Mitteilung.

DB: „Firmenübernahmen stehen nicht auf unserer Tagesordnung, und einen Mitarbeiter zu schicken, um die Lokomotiven eines polnischen Unternehmens zu fotografieren, ist Unsinn.“

In der Zwischenzeit sind neue Details durchgesickert, die für die Aufklärung des Fakes relevant sein könnten. So hat sich herausgestellt, dass der Leiter des östlichen Werks des Unternehmens, der die Mitteilung an Telewizja Republika weitergeleitet hat, zu den Führungskräften des Unternehmens gehörte, die entlassen werden sollten. Der ehemalige polnische Premierminister Mateusz Morawiecki veröffentlichte am 8. August dieses Jahres ein Video auf X, in dem er andeutete, dass die derzeitige „Koalition der Verlierer“ das polnische strategische Unternehmen PKP Cargo liquidieren wolle. Die Geschäftsführung der PKP-Cargo kommentierte die Einträge des ehemaligen polnischen Premierministers wie folgt: „Auf dem Account von Premierminister Mateusz Morawiecki auf der Plattform X sind falsche Informationen über Pläne zur Liquidierung oder zum Verkauf der PKP CARGO S.A. erschienen. Unwahrheitsgemäß wird die Schuld für die katastrophale Situation des Unternehmens der aktuellen Regierung zugeschrieben, während sie das Ergebnis von 8 Jahren PiS-Regierung ist“, heißt es in der Erklärung. Nun: Wer, wenn nicht die Geschäftsführung der PKP-Cargo, weiß am besten, wer die Schuld an der schwierigen Lage des Unternehmens trägt.

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