Stark in der Identität, offen für die Zukunft – 35 Jahre SKGD

wochenblatt.pl 4 godzin temu
Zdjęcie: Es war die 36. Jahresversammlung der SKGD Oppeln.


Jahresversammlung der SKGD Oppeln mit historischer Dimension

Ministerpräsenz – neue Qualität in den Beziehungen mit der Regierung

Am Samstag, den 24. Mai 2025, fand in Kandrzin-Cosel die 36. Jahreshauptversammlung der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien (SKGD) statt. Das Treffen war nicht nur aufgrund des 35-jährigen Bestehens der Organisation von besonderer Bedeutung, sondern auch wegen der Anwesenheit von Vertretern der polnischen Regierung.

„Ich kann mich nicht erinnern, dass jemals ein amtierender Minister an einer Jahresversammlung teilgenommen hätte“, betonte der Vorsitzende der SKGD, Rafał Bartek. Er bezog sich damit auf die Anwesenheit von Tomasz Siemoniak, Minister für Inneres und Verwaltung. In seiner Rede sagte der Minister: „Ihr habt in Warschau einen guten Botschafter in der Person von Ryszard Galla, dem Berater des Sejmmarschalls für nationale und ethnische Minderheiten. Unsere Zusammenarbeit verläuft sehr gut.“

Die Jahresversammlung fand in Kandrzin- Cosel Statt.

„Wir müssen nur unser Denken umprogrammieren und anfangen, uns als äußerst wertvolle Mitglieder der Gesellschaft zu sehen, die auch den Respekt der polnischen und deutschen Behörden verdienen.“
– Zuzanna Donath-Kasiura, Vizemarschallin der Woiwodschaft Oppeln.

Der Minister kündigte auch den Besuch des neuen deutschen Innenministers Alexander Dobrindt an und betonte, dass die deutsche Minderheit in Polen eines der Gesprächsthemen sein werde.

Herausforderungen und Erfolge der deutschen Minderheit

Auch Torsten Göhler, stellvertretender Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Breslau, ergriff das Wort und erinnerte an die Herausforderungen, denen sich die deutsche Minderheit in Polen in der Vergangenheit stellen musste. „Eure Rolle in Polen war immer sehr schwierig. Umso mehr muss man würdigen, was ihr erreicht habt“, sagte er. Die Bewahrung der deutschen Sprache für kommende Generationen sei eine zentrale Zukunftsaufgabe.

SKGD-Vorsitzender Rafał Bartek mit Minister Tomasz Siemoniak.

Zuzanna Donath-Kasiura, Vizemarschallin der Woiwodschaft Oppeln, hob die Bedeutung der Identität und der Werte hervor, die die Minderheit in die Gesellschaft einbringt: „Vor 35 Jahren sind wir wie aus dem Nichts aufgetaucht. Aber durch unsere Arbeit haben wir gezeigt, dass dieser schlesische Ordnung ein Teil von uns ist“, sagte sie. „Jetzt müssen wir nur unser Denken umprogrammieren, anfangen, uns als äußerst wertvolle Mitglieder der Gesellschaft zu sehen – Mitglieder, die Respekt verdienen.“

Jahresbilanz: Hunderte Projekte und Tausende Teilnehmende

Im Jahr 2024 wurden innerhalb von 300 DFK-Ortsgruppen über 800 Projekte umgesetzt, darunter 370 im Rahmen des Programms „Belebung der Begegnungsstätten“. Unterstützt wurden die Aktivitäten u. a. vom deutschen Konsulat, von Kommunalverwaltungen und lokalen Partnern. Zu den Initiativen zählten unter anderem das Programm „Miro Deutsche Fußballschule“, das Gesangscamp, Bildungsbroschüren sowie das Seniorenprojekt „NIE-SAMI-DZIELNI“. Die SKGD organisierte zudem eine Hochwasser-Spendenaktion, bei der über 81.000 Złoty gesammelt wurden.

Zwei Appelle der Delegierten – für die Zukunft von Sprache und Demokratie

Die Delegierten verabschiedeten zwei wichtige Appelle. Der erste betraf die Notwendigkeit, die Folgen der Sprachdiskriminierung rückgängig zu machen, die mit der Reduzierung des Deutschunterrichts als Minderheitensprache im Jahr 2022 einherging. Trotz der Wiederherstellung des vollen Stundenumfangs im Jahr 2024 sind die negativen Auswirkungen – Mangel an Lehrkräften und nachlassendes Interesse an der Sprache – weiterhin spürbar. Der Appell ruft unter anderem zur Unterstützung von Lehrkräften, zur Förderung der deutschen Sprache und zum Abbau negativer Stereotype auf.

Die Delegierten nahmen zwei wichtige Appelle an.

Der zweite Appell war ein Ausdruck der Sorge um die Zukunft der Demokratie und rief zur Teilnahme an der zweiten Runde der Präsidentschaftswahlen am 1. Juni auf. Die SKGD erinnerte daran, dass die Wahl des Präsidenten die Wahl einer Person sei, die die Einhaltung der verfassungsmäßigen Rechte aller Bürger – einschließlich nationaler Minderheiten – garantieren sollte. „Wählen wir einen Präsidenten, der alle Bürger der Republik Polen vertritt, einschließlich der Angehörigen der deutschen Minderheit“, appellierten die Delegierten.

Mehr zur Jahresversammlung der SKGD in Kandrzin-Cosel bald auf unserer Website.

Anna Durecka

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