Hamas erlaubt Rotes Kreuz Geisel-Versorgung unter Bedingungen

3 godzin temu
Die Hamas will nun ihren Geiseln, die dem Hungertod nahe sind, Hilfe über das Rote Kreuz zukommen lassen. (Archivbild) Abdel Kareem Hana/AP/dpa

Die islamistische Hamas im Gazastreifen ist bereit, dem Roten Kreuz die Versorgung der von ihr festgehaltenen israelischen Geiseln zu gestatten. Ein Sprecher der Al-Kassam-Brigaden, des militärischen Arms der Terrororganisation, teilte über deren Telegram-Kanal mit, man werde ein entsprechendes Ersuchen des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) positiv beantworten.

Die Hamas knüpft ihre Zustimmung jedoch an weitreichende Bedingungen. Israel müsse eine umfassende und dauerhafte Versorgung der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen ermöglichen und jegliche Luftaufklärung während der Hilfslieferungen einstellen.

Netanjahu bittet um Hilfe

Kurz zuvor hatte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nach Angaben seines Büros mit dem regionalen IKRK-Delegationsleiter Julien Lerisson gesprochen. Er bat ihn darum, sich dafür einzusetzen, dass das Rote Kreuz die israelischen Geiseln unverzüglich mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgen möge.

Die Hamas hält die letzten schätzungsweise 20 lebenden Geiseln in ihren Tunneln im Gazastreifen unter unmenschlichen Bedingungen gefangen. In den letzten Tagen veröffentlichte sie Videos, die zwei dieser Geiseln zeigen - zwei junge Männer im Zustand akuter Unterernährung, schwindender körperlicher Kraft und emotionaler Gebrochenheit.

Schreckensbilder erschüttern Öffentlichkeit

Die Bildsequenzen haben am Wochenende die israelische Öffentlichkeit und auch weltweit viele Menschen erschüttert. Die Hamas hatte auch schon in der Vergangenheit Geisel-Videos als Mittel der psychologischen Kriegsführung eingesetzt.

In Israel besteht der Verdacht, dass die Islamisten in diesem Fall ihre Entführungsopfer gezielt an den Rand des Verhungerns brachten. Mit den Schreckensbildern wollen sie Druck auf die Regierung Netanjahu ausüben.

Gegensätzliche Forderungen

Die Hamas strebt eine Beendigung des Gaza-Kriegs zu ihren Bedingungen an. Sie würde die Geiseln freilassen, wenn sich Israel aus dem Gazastreifen zurückzieht und alle Kampfhandlungen gegen die Hamas einstellt. Israel fordert wiederum eine Entwaffnung der Islamisten und den Gang ihrer Kader ins Exil, was die Hamas entschieden ablehnt.

Neben den 20 lebenden Geiseln hat die Terrororganisation die sterblichen Überreste von weiteren 28 bis 30 Verschleppten in ihrer Gewalt. Monatelange Bemühungen, durch indirekte Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas eine Waffenruhe herbeizuführen und die Freilassung der Geiseln zu bewirken, verliefen bislang ergebnislos.

(dpa/Berlin) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.

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