Die Welthungerhilfe schlägt Alarm: Kürzungen von Hilfsgeldern in den USA und Deutschland gefährden Millionen von Menschenleben. «Was auf dem Papier wie ein Sparkurs aussieht, bedeutet für Millionen Menschen Hunger, Flucht oder sogar den Tod», warnte Präsidentin Marlehn Thieme in Berlin.
Derzeit leiden 733 Millionen Menschen unter chronischem Hunger. Das bedeutet, dass jeder elfte Mensch auf der Welt hungrig ist. Seit 2019, also vor der Corona-Pandemie, ist diese Zahl um 152 Millionen Menschen gestiegen.
Drastische Kürzungen im Entwicklungshaushalt
Generalsekretär Mathias Mogge beklagte die Kürzungen im Haushalt des Entwicklungshilfeministeriums. Im Bereich Ernährungssicherung und ländliche Entwicklung seien in diesem Jahr 18 Prozent weniger eingeplant. Bei der humanitären Hilfe wurden die Mittel sogar um 53 Prozent auf weniger als eine Milliarde Euro gekürzt.
«Kürzungen von Finanzmitteln kosten Menschenleben», betonte Thieme eindringlich. Die Hilfsorganisation blickt mit großer Sorge auf diese Entwicklung in beiden Ländern.
Dramatische Lage im Gazastreifen
Zur Situation im Gazastreifen äußerte sich Mogge mit Entsetzen. Die humanitäre Lage dort gehöre zum Schlimmsten, was er in seiner über 30-jährigen Laufbahn gesehen und gehört habe. Selbst die Mitarbeiter der Welthungerhilfe wüssten trotz ihres Gehalts nicht mehr, wie sie sich ernähren sollten.
Die wenigen verfügbaren Lebensmittel sind maßlos überteuert. 25 Kilogramm Weizen kosten dort aktuell über 500 US-Dollar. Der Treibstoff für eine von der Organisation betriebene Wasserentsalzungsanlage wird knapp und kann angesichts von Bombardierungen und Evakuierungen oft nicht zur Anlage gelangen.
Eingeschränkte Hilfsverteilung
Die Welthungerhilfe durfte im Februar das letzte Mal Lebensmittel verteilen. Die Versorgung liegt in weiten Teilen bei der umstrittenen Gaza Humanitarian Foundation. Es gibt immer wieder Berichte über tödliche Zwischenfälle in der Nähe von deren Verteilzentren.
Die Welthungerhilfe erhielt im vergangenen Jahr 86,5 Millionen Euro an Spenden sowie 291,9 Millionen Euro von Regierungen oder anderen Institutionen. Sie führte 649 Auslandsprojekte in 37 Ländern durch und unterstützte dabei rund 18,7 Millionen Menschen. Die Organisation hilft lokalen Bauern etwa mit besserem Saatgut oder der Umstellung auf andere landwirtschaftliche Methoden.
(dpa/Berlin) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.