Moldaus proeuropäische Präsidentin Maia Sandu wirft Russland massive Wahlbeeinflussung vor der Parlamentswahl an diesem Sonntag vor. Moskau übe «enormen Druck» aus, um sich in die Wahlen einzumischen, sagte sie dem Nachrichtenportal «ZDFheute.de».
«Es geht hier um die territoriale Integrität und die Unabhängigkeit unserer Republik. Und was wir sehen, ist ein enormer Druck aus Moskau, sich in die Wahlen einzumischen und die Wahlen zu beeinflussen», erklärte Sandu. Russland gebe «Hunderte von Millionen Euro» dafür aus, «um politische Parteien zu finanzieren, sogar um Wähler zu bestechen oder junge Leute auszubilden, um Destabilisierungsaktivitäten zu organisieren».
Entscheidende Wahl für EU-Kurs
Die kleine Republik mit 2,4 Millionen Einwohnern ist seit 2022 EU-Beitrittskandidat. In dem verarmten Agrarland zwischen EU-Mitglied Rumänien und der Ukraine streiten seit Jahrzehnten prorussische und proeuropäische Kräfte um den politischen Kurs.
Umfragen lassen erwarten, dass Sandus von der EU unterstützte Partei stärkste Kraft wird, aber nicht alleine regieren kann. Dem russlandorientierten Bündnis werden gute Wahlchancen eingeräumt.
Sandu bezeichnete die Wahl als folgenreichste für die Zukunft des Landes. «Ihr Ausgang wird darüber entscheiden, ob wir unsere Demokratie festigen und der EU beitreten oder ob Russland uns zurück in eine Grauzone zieht und uns zu einem regionalen Risiko macht», schrieb sie auf der Plattform X.
Optimismus für EU-Beitritt
Trotz der Herausforderungen sieht die Präsidentin optimistische Perspektiven für einen EU-Beitritt. «Wir haben in den vergangenen drei Jahren große Fortschritte gemacht. Ich glaube wirklich, dass die Republik Moldau bis zum Ende des Jahrzehnts EU-Mitglied sein kann», sagte sie dem Nachrichtenportal «ZDFheute.de».
Sollte das proeuropäische Lager die Wahl verlieren, will Sandu weiter für die Demokratie kämpfen. «Weil wir an die Freiheit glauben. Und nicht unter Putins Regime leben wollen», erklärte sie mit Blick auf Kremlchef Wladimir Putin.
Über die Zukunft müssten die Moldauer entscheiden, nicht Moskau, betonte die Präsidentin.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.