Die venezolanische Oppositionsführerin María Corina Machado ist in der Nacht zum Donnerstag in Oslo eingetroffen – ihre erste öffentliche Erscheinung nach elf Monaten im Untergrund. Die Friedensnobelpreisträgerin winkte am frühen Morgen vom Balkon des Grand Hotels und sang die venezolanische Nationalhymne vor Dutzenden Unterstützern. Ihre spektakuläre Flucht aus Venezuela erfolgte per Boot und Privatjet, trotz jahrzehntelangem Ausreiseverbot und Ermittlungen wegen Landesverrats.
Machado erreichte Oslo nur Stunden nach der offiziellen Preisverleihung am Mittwoch, bei der ihre Tochter Ana Corina Sosa Machado stellvertretend für sie die Auszeichnung entgegennahm. Die 58-Jährige hatte Venezuela am Dienstag heimlich verlassen – zunächst mit einem Boot zur Karibikinsel Curaçao, dann mit einem Privatflugzeug über die USA nach Norwegen. Ihr Sicherheitspersonal organisierte die Aktion von der venezolanischen Küste aus.
Die Oppositionsführerin plant trotz massiver Risiken die Rücksehr in ihr Heimatland. «Natürlich kehre ich zurück», sagte Machado dem britischen Sender BBC. Sie wolle dort sein, «wo ich unserer Sache am nützlichsten sein kann». Die venezolanische Regierung ermittelt gegen sie wegen Landesverrats und drohte, sie zur Flüchtigen zu erklären, sollte sie das Land verlassen.
Drohungen aus Caracas
Im BBC-Interview beschrieb Machado die Gefahr deutlich: «Sie sagen, dass ich eine Terroristin bin und dass ich den Rest meines Lebens im Gefängnis sitzen muss und dass sie nach mir suchen.» Das Verlassen Venezuelas unter diesen Bedingungen sei «sehr, sehr gefährlich». Bei ihrer Rückkehr drohen ihr Verhaftung oder die Verweigerung der Wiedereinreise.
Machado war von der Präsidentschaftswahl 2024 ausgeschlossen worden, obwohl sie die Vorwahlen der Opposition mit großer Mehrheit gewonnen hatte. Nach der umstrittenen Wahl, bei der Präsident Nicolás Maduro sich zum Sieger erklärte, tauchte sie im August 2024 im Untergrund unter. Die Opposition und internationale Beobachter bestreiten Maduros Wahlsieg.
Das norwegische Nobelkomitee ehrte Machado «für ihren unermüdlichen Einsatz für die demokratischen Rechte des venezolanischen Volkes und für ihren Kampf für einen gerechten und friedlichen Übergang von Diktatur zur Demokratie». Das Komitee bezeichnete sie als «eines der ungewöhnlichsten Beispiele für Zivilcourage in Lateinamerika in der jüngsten Zeit».
Treffen mit norwegischer Regierung
Für Donnerstag ist ein Besuch im norwegischen Parlament angesetzt. Um etwa 10:15 Uhr soll Machado gemeinsam mit dem norwegischen Regierungschef Jonas Gahr Støre eine Pressekonferenz geben. In ihrer Dankesrede, die ihre Tochter verlas, betonte Machado: «Was wir Venezolaner der Welt anbieten können, ist die Lehre, die wir auf diesem langen und schwierigen Weg gewonnen haben: Um eine Demokratie zu haben, müssen wir bereit sein, für die Freiheit zu kämpfen.»
Machado widmete ihren Nobelpreis auch US-Präsident Donald Trump. Sie hat sich mit Politikern verbündet, die Trump nahestehen und behaupten, Maduro habe Verbindungen zu kriminellen Banden, die eine direkte Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA darstellen.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

1 godzina temu











