Florian Lipowitz steht kurz vor einem historischen Erfolg bei der Tour de France. Der deutsche Hoffnungsträger könnte nach 13 von 21 Etappen den dritten Gesamtrang übernehmen und damit das erste deutsche Podium seit 2006 erreichen.
Aktuell trennen den 24-Jährigen nur noch sechs Sekunden vom dritten Platz, den derzeit der belgische Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel belegt. Zudem winkt Lipowitz das Weiße Trikot für den besten Nachwuchsfahrer.
Evenepoel zeigt sich niedergeschlagen
Der Belgier kassierte in den Pyrenäen krachende Pleiten und zeigte sich entsprechend frustriert. «Es war schlecht, einfach super schlecht», sagte der 25 Jahre alte Zeitfahr-Weltmeister belgischen Medien nach seinem enttäuschenden zwölften Rang beim Bergzeitfahren.
Lipowitz hingegen wurde Vierter im anspruchsvollen Rennen gegen die Uhr und festigte damit seine starke Position. «Im Kampf um den dritten Platz haben wir gute Karten», sagte der Jungstar selbstbewusst: «Es ist alles möglich.»
Historische Chance für Deutschland
Der gebürtige Schwabe könnte am 27. Juli in Paris der erste deutsche Profi nach Andreas Klöden im Jahr 2006 werden, der das Podium der weltweit bedeutendsten Radsport-Rundfahrt erreicht. Doch der damalige zweite Rang des mittlerweile 50 Jahre alten Klöden dürfte zunächst noch unerreichbar bleiben.
Vor Lipowitz dominiert der slowenische Weltmeister Tadej Pogacar die Tour mit 4:07 Minuten vor dem Zweitplatzierten Jonas Vingegaard aus Dänemark und 7:30 Minuten vor Lipowitz. Die beiden Top-Fahrer sind laut Lipowitz «außer Reichweite».
Erfolgreiche Tage in den Pyrenäen
Hinter dem früheren Biathleten liegen erfolgreiche Tage in den Pyrenäen. «Ich kann mehr als zufrieden sein», sagte Lipowitz nach seinem dritten Platz auf der anspruchsvollen Hochgebirgsetappe und Rang vier beim Bergzeitfahren einen Tag später.
Am Samstag steht die bislang schwierigste Etappe mit der Bergankunft in Luchon-Superbagnères nach insgesamt 4950 Höhenmetern an. Lob und Rat gab es von Emanuel Buchmann, der 2019 den vierten Gesamtrang gefeiert hatte und aktuell für das Cofidis-Team bei der Tour mitfährt.
Buchmann lobt Leistungsexplosion
«Das ist beeindruckend», sagte der 32-Jährige zur Leistungsexplosion von Lipowitz. «Ich rede eigentlich jeden Tag mit ihm hier. Ich gebe ihm da schon ein paar Ratschläge oder Tipps», meinte Buchmann und betonte, Lipowitz habe das Potenzial, ums Tour-Podium mitzufahren.
Dass der Radsport in Deutschland wieder mehr Menschen begeistere, sei schön anzusehen, mache dem 24-Jährigen aber «schon ein bisschen mehr Druck». Die Chance auf ein deutsches Podium bei der Tour de France bleibt jedoch greifbar nah.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.