Normalverdiener spüren in ihren Haushalten weiterhin die Folgen der extrem hohen Inflation von 2022 und 2023. Eine Sonderauswertung des Statistischen Bundesamts zeigt: Die Netto-Haushaltseinkommen stiegen zwischen 2021 und 2024 zwar um knapp zehn Prozent, doch die kumulierte Inflationsrate lag bei 15,7 Prozent.
Das verfügbare Haushaltseinkommen wuchs im Durchschnitt um 9,5 Prozent von 41.887 Euro im Jahr 2021 auf 45.865 Euro im vergangenen Jahr. Beim Medianeinkommen zeigt sich ein ähnlicher Trend mit einem Plus von 9,9 Prozent - von 33.558 Euro auf 36.882 Euro.
Der Median bildet die statistische Mittellinie zwischen den höchsten und niedrigsten 50 Prozent der Einkommen ab. Dadurch fallen extrem hohe oder niedrige Werte weniger ins Gewicht als bei einer reinen Durchschnittsberechnung.
Einkommen erholen sich langsam
Seit dem deutlichen Rückgang der Inflation zeigen sich erste Erholungszeichen bei den Haushaltseinkommen. Im vergangenen Jahr wuchs das Medianeinkommen um 3,8 Prozent, während die Teuerungsrate nur noch bei 2,2 Prozent lag.
Schwer wiegen jedoch die Inflationsjahre 2022 mit 7,9 Prozent und 2023 mit 5,9 Prozent. Auch 2021 lag die Teuerungsrate mit 3,1 Prozent deutlich über dem aktuellen Niveau.
Scharfe Kritik von Wagenknecht
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hatte die Sonderauswertung beim Statistikamt angefordert. BSW-Chefin Sahra Wagenknecht kommentierte die Zahlen scharf: «Die Deutschen sind nicht nur ein bisschen ärmer geworden, sondern haben deutlich an Wohlstand verloren.»
«Das leichte Plus beim nominalen Einkommen kann die Inflation der letzten Jahre bei weitem nicht ausgleichen», sagte Wagenknecht weiter. Sie kritisierte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), der davon spreche, man habe seit Jahren über die Verhältnisse gelebt - das sei «angesichts der Zahlen eine echte Unverschämtheit». Wagenknecht warnte davor, den Menschen «noch tiefer» ins Portemonnaie zu greifen.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.