Ein Fox News-Moderator sorgte mit extremen Aussagen über die Vereinten Nationen für einen Eklat. Jesse Watters vom Trump-nahen Sender hatte nach dem Besuch von US-Präsident Donald Trump (Republikaner) im UN-Gebäude am Dienstag gefordert, die Organisation zu bombardieren oder zu vergasen.
Der Auslöser war eine banale Panne: Auf dem Weg zur UN-Vollversammlung stoppte eine Rolltreppe unter Trump, sodass dieser die Stufen selbst hochsteigen musste. Watters kommentierte danach: «Das ist ein Aufstand, und wir müssen entweder die UN verlassen oder sie bombardieren. Aber sie ist in New York, oder? Vielleicht gibt es da Kollateralschäden. Vielleicht vergasen?»
Scharfe UN-Kritik und Entschuldigung
UN-Sprecher Stéphane Dujarric reagierte empört auf die Aussagen. «Es ist weder lustig noch ironisch, zur Bombardierung, zum Gasangriff, zur Zerstörung dieses Gebäudes aufzurufen, in dem Tausende Menschen arbeiten», sagte er in New York. Die Kommentare seien inakzeptabel.
Nach dem Aufschrei kontaktierte Watters die UN-Vertreter und entschuldigte sich. «Wir standen mit Fox News in Kontakt, und Herr Watters kontaktierte einen unserer Kollegen und entschuldigte sich», bestätigte Dujarric.
Schmerzhafte Erinnerungen an echte Angriffe
Der UN-Sprecher verwies auf die tragische Geschichte echter Angriffe auf UN-Einrichtungen. «Wir wissen schmerzlich, was passiert, wenn die UN bedroht werden», sagte Dujarric. Er habe persönlich Freunde in Bagdad verloren und sei durch die Trümmer des bombardierten UN-Gebäudes in Algerien gegangen.
Bei einem Bombenangriff auf die UN-Mission im Irak starben 2003 22 Menschen. 2007 tötete eine Autobombe in Algerien 17 UN-Mitarbeitende, die Nothilfe und Aufbauarbeit leisteten.
Sabotage-Vorwürfe widerlegt
Trump hatte nach dem Rolltreppe-Vorfall von «Sabotage» gesprochen und die Verhaftung der Verantwortlichen gefordert. Die UN wies diese Vorwürfe vehement zurück. Eine vorläufige Untersuchung ergab, dass ein Sicherheitsmechanismus der Rolltreppe ausgelöst worden war - womöglich versehentlich durch einen Kameramann der US-Delegation.
Nach Angaben des Merkur zeigt der Vorfall eine bemerkenswerte politische Heuchelei: Die MAGA-Bewegung hatte nach der Kirk-Ermordung vor Gewaltsprache gewarnt, doch nur Tage später fordert ein prominenter Fox-Moderator öffentlich Gewalt gegen eine internationale Organisation.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.