Am Montag beginnt in Belém, Brasilien, die 30. UN-Klimakonferenz. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) reist mit zahlreichen Staats- und Regierungschefs an. Die Lage ist dramatisch: Bei aktuellen Klimaschutzmaßnahmen steuert die Welt auf 2,8 Grad Erwärmung bis zum Jahrhundert-Ende zu. Das 1,5-Grad-Ziel wird nach UN-Prognosen bereits innerhalb der nächsten zehn Jahre überschritten.
Brasilien nutzt die symbolische Kraft des Amazonas als Konferenzort. Martin Kaiser, Geschäftsführer von Greenpeace Deutschland, warnt eindringlich: «Dann kippt das globale Klima. Ohne den Schutz des Amazonas gibt's keinen Klimaschutz. Das ist eine so simple wie unbequeme wissenschaftliche Wahrheit.» Der Regenwald gilt als entscheidender natürlicher Kohlenstoffspeicher.
Die USA werfen ihren Schatten über die Verhandlungen. Präsident Donald Trump hat den erneuten Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen unterzeichnet. Jan Kowalzig von Oxfam skizziert zwei Szenarien: «Die Amerikaner könnten also theoretisch zur Konferenz reisen und dort die Verhandlungen nach Kräften sabotieren.» Allerdings sei auch möglich, «dass sie gar keine Unterhändler schicken werden - mit Blick auf die Haltung der Trump-Administration zum Klimawandel wohl das bessere der möglichen Szenarien».
EU und Deutschland unter Druck
Die EU-Umweltminister beschlossen gestern eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen um mindestens 90 Prozent bis 2040 im Vergleich zu 1990. Ab 2031 darf die EU bis zu fünf Prozentpunkte dieser Reduktion durch internationale Klimazertifikate erreichen. Klimaforscher Niklas Höhne vom NewClimate Institute kritisiert dies als Rückschritt auf dem Weg zur Klimaneutralität 2050.
Merz, seit sechs Monaten im Amt, hatte sich zuvor skeptisch geäußert: «Es nützt überhaupt nichts, wenn wir allein in Deutschland klimaneutral werden. Selbst wenn wir es am heutigen Tag wären, würde sich morgen auf der Welt nichts ändern.» Seine Teilnahme soll nun die Bedeutung des Klimaschutzes für die Bundesregierung unterstreichen.
Finanzierung im Fokus
Laura Schäfer von Germanwatch mahnt konkrete Hilfen an: «Dazu brauchen die ärmsten und verletzlichsten Länder Klarheit und Verlässlichkeit, wie sie bei Maßnahmen für Klimaschutz und dem Umgang mit Klimawandelfolgen finanziell unterstützt werden.» Nur rund ein Drittel der Staaten hat bisher neue Klimaschutzpläne vorgelegt. Kaiser fordert: «In den kommenden Jahren bis 2035 muss deutlich mehr geschehen, als das übliche "business as usual".»
Trotz aller Widrigkeiten sieht Klimaforscher Höhne Grund für Optimismus: «Das Pariser Klimaabkommen hat etwas ins Rollen gebracht und das ist überhaupt nicht mehr aufzuhalten.» Ohne das Abkommen von vor zehn Jahren würde die Welt auf vier bis fünf Grad Erwärmung zusteuern.
Hinweis: Dieser Artikel wurde mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

3 godzin temu










